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Made in Mannheim


Sowohl das erste Fahrrad, das erste Auto und nicht zuletzt der induktive Näherungsschalter wurden in Mannheim erfunden und zu einem internationalen Erfolg. Begleiten Sie uns auf eine Reise nach Mannheim und erfahren Sie mehr über die Geschichte der „Quadratestadt“ und welche Verbindung Pepperl+Fuchs zu ihr hat.

Containerhafen in Mannheim

An der nördlichsten Peripherie Baden-Württembergs, von wo aus Hessen nur einen Steinwurf entfernt ist, liegt Mannheim. Die „Quadratestadt“ riecht nicht nur nach Schokolade und Hopfen, sondern ist auch Heimat bedeutender Erfindungen und innovativer Technologien, die die Welt veränderten und bis heute prägen. In Kombination mit ihren vielen Hochschulen ist gleichzeitig der Grundstein für weitere Innovationen gelegt. Mannheim und Pepperl+Fuchs sind seit jeher eng miteinander verbunden, denn hier hat der Automatisierungsspezialist seine Firmenzentrale.

Von der Quadratestadt zur Universitätsstadt

Dort, wo Rhein und Neckar sich treffen, deren Flussufer die Menschen zum Verweilen einladen und wo auch der berühmte deutsche Dramatiker Friedrich Schiller so manche laue Sommernacht verbracht haben muss, liegt die „Quadratestadt“ Mannheim. Trotz der Verwüstung im Zweiten Weltkrieg kann man den barocken Glanz der ehemaligen pfälzischen Kurfürstenstadt noch erahnen. Das Zentrum mit seinem außergewöhnlichen Stadtbild, bestehend aus 144 Quadraten und Zahlen anstelle von Straßennamen, beherbergt die Universität Mannheim. Seit 1967 darf die ehemalige Hochschule den Titel einer Universität tragen und vereint in fünf Fakultäten vielseitige Studienmöglichkeiten. Durch ihren hervorragenden Ruf und der engen Partnerschaft mit der Universität Heidelberg studieren hier mittlerweile mehr als 10.000 Studentinnen und Studenten aus 100 Ländern. Zusammen mit den angrenzenden Fachhochschulen schaffen sie die Grundlage für Mannheims Zukunft als Industrie- und Handelsort.

Die Universität Mannheim bei Nacht

Auch für Ying Li, R&D Engineer Hard- und Software bei Pepperl+Fuchs, waren dies einst die ausschlaggebenden Gründe, für ihr Studium nach Deutschland zu reisen. „Nach meinem Bachelorstudium in China wollte ich für meine Berufsentwicklung eine Fremdsprache lernen. Damals habe ich mich für Deutsch entschieden, weil ‚Made in Germany’ selbst eine Marke in China ist. Daher bin ich nach Deutschland für einen Sprachkurs angereist und dann für das Masterstudium geblieben.“ An der Hochschule Mannheim wurde Li schließlich auch auf das Mannheimer Unternehmen Pepperl+Fuchs aufmerksam: „Als ich auf der Suche nach einer praxisbezogenen Masterarbeit war, hat mir mein damaliger Professor Pepperl+Fuchs empfohlen – und da mir das Arbeitsklima während meiner Masterarbeit sehr gut gefallen hat, bin ich seit Juli 2017 fest dabei.“

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Nach meinem Bachelorstudium in China wollte ich für meine Berufsentwicklung eine Fremdsprache lernen. Damals habe ich mich für Deutsch entschieden, weil „Made in Germany“ selbst eine Marke in China ist.

Ying Li, R&D Engineer Hard- und Software bei Pepperl+Fuchs

Die Liebe auf den zweiten Blick

Doch es sind nicht nur die Studentinnen und Studenten, die Mannheim zu einem bedeutenden Drehkreuz für Wirtschaft und Industrie in Europa machen, sondern auch die Arbeiter, die der Stadt einst zum Aufschwung verhalfen und sie bis heute prägen. Die „Arbeiterstadt“ ist zu einem Sinnbild des deutschen Melting-Pots geworden, in dem knapp 319.000 Menschen aus rund 170 Nationen zusammen leben. Regelmäßige Feste zelebrieren die kulturellen Unterschiede und schaffen gleichzeitig Gemeinschaft. So ist es nicht ungewöhnlich, dass in den Straßen zeitweise exotische Düfte durch die Stadt schweben und dazu einladen, neue Gerichte zu probieren oder aber klassisch kurpfälzisch zu schlemmen.


Neben dem multikulturellen Stadtbild zeigt sich, dass Mannheim auch wirtschaftlich ein „Global Player“ unter den deutschen Städten ist und regelmäßig auf den vordersten Plätzen bei Wirtschaftsrankings landet. Dies mag unter anderem daran liegen, dass bereits seit dem Hochmittelalter die Schifffahrt und der Handel über das Wasser eine der Grundsäulen des wirtschaftlichen Aufschwungs in Mannheim sind. So gehört der städtische Hafen auch heute noch zu den wichtigsten Binnenhäfen Europas und ist mit 8,6 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern der zweitgrößte Binnenhafen Deutschlands. Daneben ist ebenfalls die hervorragende Anbindung an alle wichtigen Infrastrukturen ausschlaggebend. Frankfurt mit seinem internationalen Flughafen befindet sich nur wenige Kilometer von Mannheim entfernt und alle wichtigen europäischen Knotenpunkte verlaufen rund um Mannheim. Der wirtschaftliche Boom in Mannheim wird auch anhand der Beschäftigungszahlen deutlich. Zum einen ist die Zahl der Unternehmen von 6.800 im Jahr 2006 auf über 8.000 im Jahr 2017 gestiegen, zum anderen ist auch die Beschäftigung um 23,4 % bis 2016 angestiegen und liegt somit 4,7 % über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Es verwundert daher nicht, dass sich in Mannheim und Umgebung große Unternehmen niedergelassen haben und aufgrund ebendieser Faktoren stetig wachsen. 

Der Neckar als Ort des Entspannen und als Wasserstraße

Innovationen schaffen – damals wie heute

Dass Walter Pepperl und Ludwig Fuchs einst ihre kleine Radiowerkstatt in Mannheim gründeten, lag jedoch nicht an der wirtschaftlichen Attraktivität Mannheims. „Ursprünglich war Walter Pepperl Sudetendeutscher und seine Frau stammte aus Bayern. Auch Ludwig Fuchs kam aus Bayern und erst die Liebe zog ihn nach Mannheim“, erzählt Pepperls Enkelin Monika Müller-Michael, die gemeinsam mit Michael Fuchs jr. in dritter Generation die Verantwortung für das Familienunternehmen trägt. „Es war daher keine strategische Entscheidung, nach Mannheim zu ziehen, sondern der Liebe zweier Personen geschuldet.“ Aus dieser Liebe ist mittlerweile für beide Familien eine tiefe Verbundenheit mit der Region entstanden, wodurch sie bis heute Mannheim die Treue halten – dem Unternehmen Pepperl+Fuchs gleichermaßen. Müller-Michael teilt diese Verbundenheit mit der Quadratestadt: „Mannheim ist authentisch, ehrlich, hat eine ganz besondere Mentalität und ist mein Zuhause. Ich komme immer wieder gerne zurück. Ich sage zu Menschen, die herziehen: ‚Mannheim ist eine Liebe auf den zweiten Blick‘. Man muss die Stadt erst einmal kennenlernen und dann kommt man nicht mehr so einfach davon los.“

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Mannheim ist authentisch, ehrlich, hat eine ganz besondere Mentalität und ist mein Zuhause. Ich komme immer wieder gerne zurück.

Monika Müller-Michael, Gesellschafterin bei Pepperl+Fuchs

Was einst aus Liebe begann, wurde schnell zu einem aufstrebenden mittelständischen Unternehmen. Auch wenn die Anfänge nicht leicht waren, bewiesen die beiden Gründer immer wieder ein gutes Gespür und den Mut, Neues zu wagen. So ließen sich die von Pepperl+Fuchs entwickelten Transformatoren zusammen mit Radios, Waffeleisen und Glühbirnen zwar gut verkaufen. Um diese aber „an den Mann zu bringen“, fuhr Ludwig Fuchs mit seinem Fahrrad zu Kunden in der Umgebung – so auch zu Blaupunkt. Mit Blaupunkt kam es schließlich zum ersten wichtigen Vertragsabschluss während eines wirtschaftlich bedeutenden Zeitpunkts. Die anstehende Währungsreform von 1948 löste die bis dato gängige Reichsmark durch die neue Deutsche Mark ab. Hierbei wurde ein allgemeiner Tauschkurs von 100 Reichsmark zu 10 Deutsche Mark für Schuldforderungen bzw. 100 Reichsmark zu 6,50 Deutsche Mark bei Bargeldreserven und Bankguthaben verlangt. Blaupunkt wollte daher in Reichsmark bezahlen, wohingegen Pepperl+Fuchs die neue Deutsche Mark bevorzugte. Schlussendlich einigte man sich darauf, dass Blaupunkt die ausstehenden Rechnungen statt in D-Mark mit einem Radio an Ludwig Fuchs beglich. Durch diese schon damals vorhandene Kundenorientierung und trotz der geringen Anzahl von 16 Mitarbeitern Ende der 50er Jahre, wuchs die einstige Radiowerkstatt Anfang der 60er Jahre auf ein 170-Mitarbeiter-Unternehmen an.

Firmensitz von Pepperl+Fuchs in Mannheim
Firmensitz von Pepperl+Fuchs in Mannheim

Am Firmensitz von Pepperl+Fuchs in Mannheim-Schönau sind über 1.200 Mitarbeiter beschäftigt.


Vom induktiven Näherungsschalter zur Sensorik4.0®

Ein bedeutendes Ereignis für die noch kleine Radiowerkstatt von Walter Pepperl und Ludwig Fuchs war Ende der 50er Jahre der Auftrag des Chemiekonzerns BASF, der eine Alternative zu dem gängigen mechanischen Kontaktschalter suchte. Pepperl und Fuchs fanden sie: Die Entwicklung des ersten induktiven Näherungsschalters legte damals den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert und den Weg für weitere Innovationen ebnete.

Heute, rund 60 Jahre nach der bahnbrechenden Erfindung, stehen die Firma, aber auch die Industrie insgesamt vor neuen Herausforderungen. Vernetzte Fabriken und miteinander kommunizierende Maschinen brauchen schnelle Datenverbindungen sowie die passende Hardware, um immer mehr Information aufzunehmen und zu verarbeiten. Pepperl+Fuchs stellt hierbei mit seinen Produkten die Schnittstelle zwischen digitaler und analoger Welt bereit, um das Potenzial des „Internets der Dinge“ zu erschließen. In der Firmenzentrale in Mannheim-Schönau arbeiten heute täglich über 1.200 Mitarbeiter mit Leidenschaft daran, die Welt ein wenig „grüner“ zu machen. 

Beispielbild von Schokolade
Süßes aus Mannheim

Süßigkeiten gehören zu Mannheim wie der Wasserturm oder die Universität. Mitunter kann es Touristen passieren, dass ihnen der Geruch von Schokolade entgegenweht, wenn in der Schokoladenfabrik Schokinag oder dem Kakaoverarbeiter Olam Cocoa gerade die Verarbeitung von Kakaobohnen stattfindet. Neben dem Schokoladenduft ist Mannheim auch für eine andere süße Spezialität bekannt. Der „Mannemer“ Dreck ist viel appetitlicher als sein Name zuerst vermuten lässt – es ist vielmehr ein süßes Makronengebäck aus dem 19. Jahrhundert. Auch heute noch besticht dieses beliebte Mitbringsel durch seinen Geschmack und die Kombination seiner Zutaten bestehend aus Honig, Nüssen, Zucker, Orangeat und Gewürzen.