Skip to main content

Main Navigation 18.03.2020


Entscheidend ist die digitale Kompetenz


Der fortschreitende technologische und digitale Wandel hat großen Einfluss auf die Ausrichtung der Unternehmensziele. Pepperl+Fuchs erarbeitete hierfür eigens eine „digitale Agenda“. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die digitale Kompetenz der Mitarbeiter. Diese wird zukünftig ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg eines Unternehmens sein.

Digitales Lernen

Um den Ausbau des digitalen und technologischen Knowhows seiner Mitarbeiter zu unterstützen, hat Pepperl+Fuchs eine digitale Lernplattform für alle Mitarbeiter weltweit ins Leben gerufen. Doch auch die künftigen beruflichen Anforderungen von qualifizierten Nachwuchskräften sind hoch gesteckt. So wurde der Ausbildungsbereich der Unternehmenszentrale in Mannheim komplett modernisiert und auf digitales Lernen ausgerichtet.


„Globalisierung und technologischer Wandel stellen enorme Veränderungsanforderungen an uns und erfordern erhebliche Ressourcen“, umreißt Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pepperl+Fuchs, die Ausgangslage. Um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein, verfolgt Pepperl+Fuchs eine eigene Digitalisierungsstrategie, die sämtliche Unternehmensbereiche umfasst. „In jedem Bereich untersuchen wir die möglichen Effizienzpotentiale der Digitalisierung, angefangen bei intelligenten Produkten bis hin zu smarten Produktions- und Business-Prozessen“, erklärt Kegel. Auf der „digitalen Agenda“ steht aber auch die digitale Kompetenz der Mitarbeiter und Nachwuchskräfte.

Technologischer Wandel erfordert digitale Kompetenz

Die stetige Digitalisierung in allen Lebensbereichen durch Smartphones, Smart-Home-Technologien oder autonomes Fahren überträgt sich auch auf die produzierende Industrie. Die Entwicklung neuer IoT-Technologien führt zu einer kontinuierlichen Erweiterung der Geschäftsbereiche. „Drei große Themen werden bereits heute verstärkt nachgefragt. Dazu zählen Mobile Computing, zwei- und dreidimensionale Messtechnik sowie die Datenintegration. Smartphones und Tablets halten bereits Einzug in die Fabriken und Anlagen. Zwei- und dreidimensionale Scantechnik und 3-D-Kameras erfassen immer komplexere Szenen, die mittels Software zu Systemen und Lösungen komplettiert werden. Nicht zuletzt, entscheidend ist die Datenintegration“, fasst Kegel zusammen. Heute bereits verfügbare Daten können durch neue webbasierte Anwendungen und Cloud-Lösungen für die Anlagenbetreiber transparente Produktionsprozesse schaffen und bieten somit zukünftig erhebliche Effizienzpotentiale.

Zitat Bild

Dabei wird die Frage von Nachwuchskräften auf der einen Seite und sinnvollen Aufbau digitaler Kompetenz der Mitarbeiter auf der anderen Seite die wichtigste Herausforderung. Diesen Prozess mitzugestalten, ist auch mein persönliches Ziel.

Dr. Gunther Kegel, Vorsitzender der Geschäftsführung von Pepperl+Fuchs

Deshalb ist neben Wachstum im Kerngeschäft vor allem die Entwicklung in den digitalen Technologien das wichtigste Ziel der Pepperl+Fuchs Gruppe. Hierfür braucht es Mitarbeiter, die mit dem technologischen und digitalen Wandel gehen und diesen in ihre tägliche Arbeit einfließen lassen. „Dabei wird die Frage von Nachwuchskräften auf der einen Seite und sinnvollen Aufbau digitaler Kompetenz der Mitarbeiter auf der anderen Seite die wichtigste Herausforderung. Diesen Prozess mitzugestalten, ist auch mein persönliches Ziel“, erklärt Kegel.

Auf digitales Lernen ausgerichtet

Um dem digitalen Wandel und den künftigen beruflichen Anforderungen gerecht zu werden, wurde der Ausbildungsbereich der Pepperl+Fuchs Unternehmenszentrale in Mannheim komplett modernisiert und auf digitales Lernen ausgerichtet. „Insgesamt 2422 Arbeitsstunden wurden in die Digitalisierung und Modernisierung des Ausbildungsbereichs investiert. Entstanden ist eine perfekte Lernumgebung mit neuester technischer Ausstattung“, berichtet Patricia Goebel, Ausbildungsleiterin am Unternehmenshauptsitz in Mannheim, stolz. Qualifizierte junge Menschen für eine Ausbildung oder ein berufsbegleitendes Studium zu gewinnen, ist für Unternehmen wie Pepperl+Fuchs entscheidend. Wichtige Voraussetzung für die Nachwuchskräfte ist neben den eigentlichen Lern- und Studieninhalten auch das Lernumfeld und modernste technische Ausstattung. 

Zitat Bild

Insgesamt 2422 Arbeitsstunden wurden in die Digitalisierung und Modernisierung des Ausbildungsbereichs investiert. Entstanden ist eine perfekte Lernumgebung mit neuester technischer Ausstattung.

Patricia Goebel, Ausbildungsleiterin Pepperl+Fuchs Mannheim

Als erste Digitalisierungsmaßnahme erhielt die Ausbildungswerkstatt eine neue, multimediale Lerninsel. Die Grundlagen der elektrischen Installation und die Prüfung von Geräten können an diesem computergestützten Trainingssystem selbstständig in Theorie und Praxis vermittelt werden. Die Lernfortschritte werden durch eine Fehlersuche an Experimentierboards und Tests nicht nur überprüft, sondern auch elektronisch dokumentiert. Die multimediale Lernumgebung des Systems erhöht insgesamt erheblich die Motivation und den Lernerfolg der Auszubildenden.

Multimediale Lerninsel
Multimediale Lerninsel

Multimediale Lerninsel: An dem computergestützten Trainingssystem für Elektroinstallationstechnik können Auszubildende und Studierende die Grundlagen der elektrischen Installation und die Prüfung von Geräten selbstständig erlernen.


Ein großes Smartboard, über das die Lerninhalte als Dateien gespeichert und von den Studierenden und Auszubildenden jederzeit abgerufen werden können, ergänzt das Testlabor. So können sie Aufgaben direkt am Smartboard bearbeiten, lösen und speichern. Zusätzlich zu diesen Änderungen wurden die bisherigen Labortische durch moderne, höhenverstellbare Tische ersetzt, die unter anderem über Netzwerkanschlüsse für Laptops verfügen. Dank der neuen Lernplattformen mit allen zugänglichen Informationen, Plänen oder Arbeitsanweisungen wird individuelles Lernen am Arbeitsplatz möglich. Praktische und theoretische Lerninhalte werden nun optimal verknüpft, beispielsweise beim direkten Programmieren von Mikrocontrollerplatinen mit anschließendem Test des Programms an einer selbstentwickelten und selbstgelöteten LED-Matrix. Ein aktiver USB-Hub ermöglicht dann den Datenaustausch zwischen Laptop und Mikrocontroller. 

„Insgesamt schafft die Digitalisierung multimediale Lernalternativen, die ein individuelleres und damit auch effizienteres Lernen ermöglichen“, freut sich Goebel gemeinsam mit ihrem Ausbildungsteam. „Auch die Auszubildenden selbst zeigen sich absolut begeistert von den neuen technischen Möglichkeiten. Die perfekte Lernumgebung sorgt für regelrechte Hochstimmung.“

Digitale Kompetenz als Unternehmens-Asset

Nicht nur Nachwuchskräfte kommen in den Genuss des e-Learnings. „Die Digitalisierung wird in Zukunft ein neues, anderes Anforderungsprofil an alle Mitarbeiter richten“, so Kegel. Um den Ausbau der technologischen und digitalen Kompetenzen seiner Mitarbeiter zu unterstützen, hat Pepperl+Fuchs eine digitale Lernplattform für alle Mitarbeiter weltweit ins Leben gerufen. Diese baut auf die hauseigene Digitalisierungsstrategie auf und soll jeden Einzelnen auf die neuen Herausforderungen, die die Digitalisierung und der technologische Wandel mit sich bringen, vorbereiten und in essentiellen Themenbereichen individuell fortbilden.


„Die Digitalisierung wird im Durchschnitt mehr Jobs schaffen, als umgekehrt durch die automatisierten Abläufe verloren gehen. Doch dazwischen wird es eine Qualifikationslücke geben“, prognostiziert Kegel. „Ich bin überzeugt davon, dass es auch Aufgabe des Arbeitgebers ist, dass wir einen Beitrag leisten, diese Qualifikationslücke zu schließen. Nicht nur, dass wir uns moralisch verpflichtet fühlen, es ist auch betriebswirtschaftlich intelligent, Mitarbeiter, die seit Jahren in unserem Unternehmen arbeiten und ein großes Knowhow aufgebaut haben, dieses Knowhow in neuer Qualifikation und in neuer Herausforderung nutzen können. Deshalb haben wir die digitale Lernplattform aufgebaut“, erklärt Kegel. 

Zitat Bild

Die Digitalisierung wird im Durchschnitt mehr Jobs schaffen, als umgekehrt durch die automatisierten Abläufe verloren gehen. Doch dazwischen wird es eine Qualifikationslücke geben.

Dr. Gunther Kegel, CEO

Vergleichbar mit einem Fernstudium, stehen jedem Unternehmensbereich eigens für sich zugeschnittene Lerninhalte zur Verfügung, die sowohl aus Pflichtmodulen als auch weiterführenden Lernmodulen bestehen. Das Besondere daran: das „digitale Curriculum“ umfasst circa 42 Stunden Lerninhalte, wovon mehr als die Hälfte der Inhalte von Pepperl+Fuchs Mitarbeitern selbst unter professioneller Anleitung produziert wurden, unter anderem zu den Themen Industrial Communication und Safety Integrity. „In der e-Learning-Plattform steckt jede Menge Wissensinhalt. Es zeigt auch, dass bei dem Thema Digitalisierung Technologie und betriebswirtschaftliche Geschäftsmodelle immer mehr Hand in Hand gehen, nehme man nur ein Beispiel, die Pay-per-Use-Modelle. Daher gibt es auch keine klassische Trennung zwischen kaufmännischen und technischen Themen. Jeder kann sich individuell weiterbilden und tiefer mit der Materie rund um die Digitalisierung und Industrie 4.0 auseinander setzen. Die digitale Lernplattform befähigt unsere Mitarbeiter auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag im Unternehmen zu leisten“, resümiert Kegel.