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Sicherheit an höchster Stelle


Mehrere Hunderttausend Kilometer fährt ein Zug, bevor seine Räder wegen Verschleiß ausgetauscht werden müssen. Nur durch regelmäßige Wartung können Züge überhaupt solche Strecken ohne Störungen zurücklegen. Damit bei den Instandhaltungsarbeiten auf Hubarbeitsbühnen das Personal vor Unfällen geschützt wird, setzt die Kreitzler Industriebühnen GmbH auf ein Safety-Positioniersystem von Pepperl+Fuchs.

Zuginstandhaltung

Wer mit dem Zug verreist, kommt in einen besonderen Genuss: Während man entspannt im Abteil verweilt und komfortabel quer durchs Land fährt, eröffnen sich beim Blick aus dem Fenster einzigartige Panoramaaussichten auf die vorbeiziehende Landschaft. Ob vorbei an beeindruckenden Felsmassiven, durch Flusstäler oder am tiefblauen Meer entlang – damit bei all der Schönheit und Entspanntheit die Pünktlichkeit nicht auf der (Zug-)Strecke bleibt und die Züge zuverlässig ihren Dienst verrichten, ist eine regelmäßige Überprüfung und Wartung in Serviceanlagen notwendig. Um dabei sicher und ohne waghalsige Kletterkünste an alle Bereiche an den Seiten, der Front und den Dächern der Züge zu gelangen oder das Zuginnere zu betreten, benutzt das Servicepersonal fahrbare Hubarbeitsbühnen (FHAB) wie die der Firma Kreitzler Industriebühnen GmbH. Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Witten hat für die Serviceanlage einer Eisenbahngesellschaft eine besonders sichere Variante solcher Bühnen entwickelt. Denn so sicher Züge als Verkehrsmittel sind, so riskant kann ihre Wartung sein.

Rundum abgesichert

Für die Serviceeinsätze befinden sich die Züge in der Anlage auf einem 200 m langen, aufgeständerten Gleis. So können sie mithilfe der FHAB bequem von allen Seiten geprüft, gewartet und gereinigt werden. Außerhalb des Wartungsbereichs sind die Arbeitsbühnen frei verfahrbar. Da in der Serviceanlage regelmäßig Züge ein- und ausfahren, enge Platzbedingungen herrschen und Spannungsleitungen verlaufen, besteht jedoch stets die Gefahr von Kollisionen und Unfällen. Kreitzler entwickelte für die Eisenbahngesellschaft daher eine Lösung, die die Arbeitsbühnen so absichert, dass sowohl das Personal als auch Züge und Anlage zuverlässig geschützt sind.

Fahrbare Hubarbeitsbühne von Kreitzler

Realisiert hat das Unternehmen dies, indem es innerhalb des Arbeitsbereichs eine kamerabasierte Spurführung mithilfe des Positioniersystems safePGV von Pepperl+Fuchs einsetzt. Damit können die Hebebühnen in diesem Teil der Anlage nicht mehr frei verfahren, sondern bewegen sich entlang einer verlegten Spur. „Um für unseren Kunden ein höchstmögliches Maß an Sicherheit zu erreichen, suchten wir für die Spurführung nach einem Positioniersystem, mit dem wir das Sicherheitslevel PL e realisieren können“, blickt Marcel Handge, Betriebsleiter bei Kreitzler, auf die Konzeption und Entwicklung zurück. „Da safePGV das mit nur einem Sensor leistet, war die Entscheidung für das sichere Positioniersystem von Pepperl+Fuchs schnell gefallen.“

Mehr Farben, mehr Sicherheit

Das sichere Positioniersystem safePGV basiert auf der Kombination eines 2-D-Lesekopfs mit zweifarbiger Beleuchtung und eines mehrfarbigen DataMatrix-Codebands. Bei der Lösung von Kreitzler befindet sich der safePGV-Lesekopf am Unterboden der beweglichen Hubarbeitsbühne, während das Codeband auf dem Boden parallel zu den aufgeständerten Gleisen verlegt ist. Sobald sich die FHAB über der Spur befindet, erfasst der Lesekopf die Codes und die Steuerung übernimmt automatisch die Lenkbewegungen. So kann das Personal die Bühne an den Zügen entlangfahren und muss dabei lediglich die Bewegungsrichtung der Arbeitsplattform und Geschwindigkeit steuern. In den Endbereichen wird das Tempo automatisch reduziert und die Bühne gestoppt.

Die Anlagenbetreiber haben außerdem die Möglichkeit, Freigaben und Einschränkungen für verschiedene Wertefenster auf dem Codeband zu programmieren. So kann das Personal zum Beispiel an bestimmten Positionen am Gleis die Bühne nicht ausfahren, um das Berühren offener Spannungsleitungen zu vermeiden. Gleichzeitig ist es dank safePGV möglich, die Hebebühne exakt vor den Eingangsbereichen des Zuges zu positionieren, sodass ein sicheres und bequemes Einsteigen möglich ist.

Sicher versenkt

Während mechanische Führungen für Fahrzeuge immer eine Stolperfalle darstellen, ist in der Serviceanlage der Zuggesellschaft das Kunststoff-Codeband im Boden eingefräst und zu einer glatten Oberfläche vergossen. So wird zum einen ein zusätzliches Unfallrisiko in der Anlage vermieden und zum anderen sind die DataMatrix-Codes vor Beschädigungen geschützt. Kanäle oder Fugen, in denen sich Schmutz ansammeln kann, entfallen bei dieser Lösung ebenfalls. Sollte das Codeband in der Serviceanlage einmal verschmutzt sein, gewährleistet das safePGV dennoch eine sichere Positionierung der Arbeitsbühne, sodass Mensch und Maschine bei den Arbeiten am Zug weiterhin zuverlässig geschützt sind. „Die Safety-Variante unseres PGV hat den Vorteil einer mehrfachen Redundanz“, erklärt Jan Schirweit, Vertriebsingenieur bei Pepperl+Fuchs. „Zum einen können die Daten in den DataMatrix-Codes redundant abgebildet werden, zum anderen ist der Lesekopf mit einem besonders großen Lesefenster in der Lage, fünf Codes auf einmal zu erfassen. Das macht unser safePGV besonders störsicher und extrem zuverlässig.“

Zitat Bild

Die Safety-Variante unseres PGV hat den Vorteil einer mehrfachen Redundanz, die es besonders störsicher und extrem zuverlässig macht.

Jan Schirweit, Vertriebsingenieur bei Pepperl+Fuchs

Gemeinsam für mehr Sicherheit

Aktuell sind in der Serviceanlage der Bahngesellschaft zwei FHAB von Kreitzler mit der Safety-Variante des Positioniersystems im Einsatz. Handge ist zuversichtlich, dass Kreitzler noch weitere sichere FHAB fertigen und verkaufen wird – nicht nur für Serviceeinsätze an Zügen. „Sobald es um die Sicherheit von Mensch und Maschine geht, braucht es zuverlässige Safety-Lösungen“, führt er aus. „Pepperl+Fuchs hat uns hier als Safety-Experte sehr gut und ganzheitlich beraten. Mit dem am Markt wirklich einzigartigen safePGV können wir unsere Arbeitsbühnen sicher gestalten und so gemeinsam für mehr Arbeitssicherheit sorgen.“

safePGV
Sichere Daten direkt aus dem Sensor

Die einzigartige Sicherheit von safePGV basiert auf der Mehrfarbigkeit. In jedem einzelnen Farbcode befinden sich Sicherheitsinformationen, die durch die zweifarbige Beleuchtung des Lesekopfs sichtbar gemacht und von der Kamera ausgelesen werden. Die innovative Firmware plausibilisiert die erfassten Informationen mit einem sicheren Algorithmus bereits im Sensor selbst und gibt diese als sichere Daten gemäß SIL 3/PL e an die sichere Steuerung (SSPS) weiter. So erreicht die Safety-Variante der kamerabasierten Spurführung den hohen Sicherheitslevel mit nur einem Gerät.